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MagnetoSpeed in der Anwendung

MagnetoSpeed in der Anwendung

Ballistische Geschwindigkeitsmessung in der Anwendung ist meine heutiges Thema. Dazu habe ich den ballistische Chronograph MagnetoSpeed genauer unter die Lupe genommen.

von Frank „Lulu“ Ludwig

Das MagnetoSpeed V3 ist ein laufmontierter, ballistische Chronograph zur Ermittlung der Geschossgeschwindigkeit. Dabei messen patentierte, elektromagnetische Sensoren die Mündungsgeschwindigkeit Vo des Geschosses (nahezu) direkt an der Laufmündung.
Unbedingt Preise vergleichen

Das Gerät ist schon am Folgetag nach meiner Bestellung von Waffen Holthaus geliefert worden. Maße und Gewicht der Tasche scheinen einem Transport im ohnehin verwendeten Rucksack oder der Schießtasche nicht entgegenzustehen. Der Preis ist happig, aber fair im Vergleich zu anderen Anbietern. Im Netz findet man teilweise echte Wucherpreise, die für das gleiche Gerät fast 50% höher liegen. Vergleichen lohnt sich also! Waffen Holthaus war auch so clever eine deutsche Gebrauchsanweisung beizupacken. Also gehe ich wieder einmal meiner Lieblingsbeschäftigung nach und suche geistige Erleuchtung durch lesen einer Gebrauchsanweisung. Die Methode Versuch – Erfolg – Misserfolg wollte ich nicht riskieren. Vielleicht beugt es ja der unnützen Zerstörung vor, sich tatsächlich vor dem Gebrauch mit dem Gerät vertraut zu machen.

Die Ausstattung der V3 Version reicht vollkommen aus
Die Ausstattung der V3 Version reicht vollkommen aus

Das Studium der Gebrauchsanweisung fällt dann auch recht kurz aus, eigentlich erschließt sich alles von selbst oder funktioniert automatisch. Als laufmontierter Geschoßchronograph  ist die korrekte Montage an der Mündung ein kritischer Faktor. Das Senorbajonett könnte bei einer zu hohen Montage in die Geschossflugbahn hineinreichen, was natürlich zu einer Zerstörung des Gerätes führen würde. Dies mag im Vergleich zu anderen V0 Messgeräten auf den ersten Blick als Nachteil erscheinen, aber diese Schwäche teilt das MagnetoSpeed wohl mit jedem anderen elektrischen Gerät. Wenn ich drauf schieße, geht es kaputt!

Montage unproblematisch

Wenn man sich bei der Montage an die Anleitung hält kann eigentlich nichts schief gehen. Selbst ich, als preisgekrönter Grobmechaniker, habe bisher keine Möglichkeit gefunden das Gerät zu beschädigen. Anfänglich erscheint die Montage mittels Spanngurt etwas fummelig, aber wenn man diese ein paarmal durchgeführt hat, geht es eigentlich ganz leicht. Das Sensorbajonett wird sicher in Position gehalten. Wirklich wichtig ist nur die Wahl der richtigen Abstandshalter, damit die Mündung in jedem Fall frei bleibt. Mit dem im Lieferumfang enthaltenden Ausrichtungsstab lässt sich das leicht prüfen. Beim HSG 41/G3 wurden allerdings alle Distanzstücke benötigt.

Alles andere geht von alleine indem man das Sensorbajonett mit der Anzeigeeinheit verbindet. Die Menüführung ist bei der V3 Version selbst führend und das LCD Display zeigt auf einen Blick alle für mich wichtigen Daten an. Das Menü bietet noch weitere Funktionen, die ich noch nicht verwendet habe und vielleicht auch nie verwenden werde. Aber wer weiß ? Die Speicherung ganzer Serien war für eine spätere Auswertungen jedenfalls schon mal sinnvoll.

Daten sammeln
Die Wahl der richtigen Abstandshalter sorgt für eine freie Geschossflugbahn
Die Wahl der richtigen Abstandshalter sorgt für eine freie Geschossflugbahn

Nachdem bei der Verwendung des MagnetoSpeed alle Unklarheiten beseitigt sind geht es nun ans Daten sammeln. Das heißt, die Waffe mit der bevorzugten Munition ausmessen. Verschiedene Alternativen könnten sich lohnen, falls eine Waffe aufgrund der Dralllänge mit leichten oder mit schweren Geschossen bessere Ergebnisse liefert, oder eine Munition in Bezug auf eine möglichst konstante V0 zu große Differenzen zeigt. Eine zu große Differenz in der durchschnittlichen V0 würde zu einer Höhenstreuung führen. Die schnellen Schüsse liegen oben, die langsamen unten.

So geschehen mit einer Remington Premium Match, die sowohl bei Waffen Schmithüsen in Xanten auf 100m mit einem Lichtschranken-Messgerät als auch in Rosenberg 1 auf 500m mit einem LabRadar eine Differenz von 30 m/s zeigte. Zuviel für eine Premium Match. Selbst die altersschwache DM 41 aus überlagerten Surplus-Beständen der BW zeigte mit 24m/s eine geringere Differenz. Dass es sich bei den 30m/s um Messfehler handelte glaube ich nicht, schließlich wurde der Wert auf zwei verschiedenen Schießbahnen mit zwei unterschiedlichen Messgeräten bestätigt.

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Nach dem Datensammeln bestätigt sich hier der Verdacht, der schon bei unserem ersten Besuch in Wittloge aufkam. Die CineShot ist tatsächlich etliche Meter pro Sekunde schneller und produziert wohl schon alleine deshalb höhere Einschläge. Dass die leichteren Geschosse schneller unterwegs sind verwundert dabei nicht, aber auch im Vergleich zur DM41 – mit ebenfalls 147 gr. – ist die CineShot schneller. Dass die Savage mit einer Lauflänge von 61 cm höhere Geschossgeschwindigkeiten produziert liegt in der ist ebenso klar. Schön, wenn man so was selbst nachmessen kann und sich die Theorie in der Praxis bestätigt.

Bildquellen: Titelbilder von magnetospeed.com | Bilder im Text aus privatem Archiv.

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